»Open Source - Zwischen Geschichte und Zukunft«

von Sebastian Ziebell

Ein Artikel aus dem Open Source Jahrbuch 2005, Kapitel Gesellschaft. Lizenzierung:

Artikelanfang / Auszug

1. Einleitung zum Kapitel Gesellschaft

Setzt man sich eingehender mit Open Source auseinander, erkennt man schnell, wie vielschichtig und komplex deren Strukturen sind. Es scheint sich, oberflächlich betrachtet, in ähnlicher Weise wie in der freien Marktwirtschaft zu verhalten, in der jeder einzelne Mitwirkende zuerst an sein eigenes Wohl denkt, davon aber alle insgesamt profitieren. Die Zahl der Open-Source-Projekte und deren Teilnehmer ist dabei in den letzten Jahren kontinuierlich angewachsen, wie man z. B. den verschiedenen Plattformen wie sourceforge entnehmen kann. Es handelt sich offensichtlich um mehr, als nur eine Alternative innerhalb der Softwareentwicklung. Das Fundament, auf dem Open Source basiert, liegt in einem anderen Verständnis des Eigentumbegriffs begründet. Das geschaffene Wissen wird der Allgemeinheit übertragen, jeder hat Zugriff darauf. Niemand soll auf diese Weise von erzeugtem Wissen ausgeschlossen werden können. Vielmehr soll durch Kooperation und Teilnahme bestehendes Wissen genutzt werden, um Ideen und Innovationen und damit neues und besseres Wissen schaffen zu können.
Dieses Kapitel versucht, einen Einblick in das Phänomen Open Source aus der Perspektive der Geisteswissenschaften zu gewähren. Die hier vorgestellten Beiträge sollen dazu dienen, den Blick für weitere kulturelle, historische und gesellschaftliche Überlegungen und Fragen zu schärfen. Nicht selten sind allerdings Überlegungen und Theorien, die sich mit dem Phänomen Open Source aus einem gesellschaftlich, kulturellen Blickwinkel befassen, pathetisch angehaucht oder empirisch nicht unbedingt gehaltvoll. In der Redaktion gab es einige kontroverse Diskussionen bezüglich solcher Texte. Sie stellen jedoch den jetzigen Diskussionsstand dar, daher haben sich die Redaktion und die Herausgeber für das Abdrucken der Texte entschieden, wenn sie die Relevanz für weitere Diskussionen als gegeben ansahen. Jeder Leser sei hier dazu angehalten, die betrachteten Überlegungen zu reflektieren und sich selbst ein Urteil über die Qualität der Beiträge zu bilden. Denn es treffen unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen aufeinander, die in vielen Fällen mehr Fragen aufwerfen, als klärende Antworten geben zu können. [...]


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Der Autor

Sebastian Ziebell studiert seit Oktober 2000 Informatik an der Technischen Universität Berlin. Die Schwerpunkte in seinem Studium sind "Softwaretechnik" und "Informatik und Gesellschaft". Er hat das Kapitel Gesellschaft betreut.



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