Ein Artikel aus dem Open Source Jahrbuch 2005, Kapitel Open Innovations. Lizenzierung:
1. Der Innovationsbegriff
Der Gebrauch des Innovationsbegriffes ist in den letzten Jahren zu einer Alltagserscheinung
geworden. Als "Innovationsoffensive" und in der jüngst erhobenen Forderung,
sie als Staatsziel in der Verfassung festzuschreiben (heise newsticker 2005a),
hat es die Innovation sogar bis in die Verlautbarungen von Spitzenpolitikern und -wirtschaftsvertretern
geschafft hat. Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren,
dass die Wortwahl bloß Modeerscheinung sei, wie man vor einigen Jahren eben
bei jeder sich bietenden Gelegenheit "new economy" zu sagen hatte, wollte man sich
als an der Spitze des Forschritts stehend präsentieren. Was aber, wenn überhaupt,
verbirgt sich hinter dem so häufig gebrauchten Innovationsbegriff?
Der Innovation möchte ich mich an dieser Stelle in einem "zweistufigen Verfahren"
nähern, zum einen von der sprachlichen Seite her, zum anderen von der inhaltlichen,
indem das Verständnis des Begriffs in zwei Disziplinen - Ökonomik und Recht - in
gebotener Kürze herausgearbeitet wird. Derart ausgestattet können die Leser sich dann
mit der praktischen Relevanz des Themas anhand dreier Aufsätze auseinandersetzen,
die in dieser Einleitung knapp vorgestellt werden. [...]
Robert A. Gehring studierte Elektrotechnik, Informatik und Philosophie an Technischen
Hochschule Ilmenau und an der Technischen Universität Berlin. Nach dem
Studium arbeitete er freiberuflich als Consultant, Dozent und Autor, bevor er an
die Technischen Universität Berlin zurückkehrte. Dort arbeitete er im
Fachgebiet Informatik und Gesellschaft
als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit den Forschungsschwerpunkten
Open Source, IT-Sicherheit und "geistiges Eigentum". Er promoviert
zu Fragen der Softwareökonomie und des Softwarerechts. Neben der Wahrnehmung
der Aufgaben als Herausgeber hat Robert Gehring für dieses Jahrbuch das Kapitel
"Open Innovations" betreut.