von Birger P. Priddat und Alihan Kabalak
Ein Artikel aus dem Open Source Jahrbuch 2006, Kapitel Innovation oder ökonomische Illusion?. Lizenzierung:
Die "Offenheit" des Open-Source-Prinzips steht für eine ökonomisch ungewöhnliche Produktions- und Konsumweise, indem sie sich - als Produktion - für beliebige neue Mitarbeiter öffnet und - als Konsumgut - auch nichtzahlende Konsumenten bedient. Das scheint gleich zwei wesentlichen ökonomischen Steuerungseinrichtungen zuwiderzulaufen: der von Managern organisierten Produktion und dem Handel mit eigentums-, bzw. nutzungsrechtlich gesicherten Gütern. Dass sich Open-Source-Projekte dennoch - und nicht bloß aus Liebhaberei - in der Wirtschaft halten können, verlangt nach einer Klärung der besonderen Eigenschaften ihrer selbstorganisierten Netzwerkbeziehungen, ihres Ausbildungsmechanismus von Humankapital, ihrer sozialen Rollenstruktur, ihres Zusammenspiels mit nachgelagerten Märkten und ihrer hybriden Prinzipien kooperativen Wettbewerbs und produktiven Konsums.
Transformationsgut • Ausbildung • Open-Source-Netzwerk • Humankapital
Birger P. Priddat (Prof. Dr.) hielt bis 2004 den Lehrstuhl für Volkswirtschaft
und Philosophie in Witten/Herdecke. Heute ist er Leiter der Abteilung
Public Management & Governance auf dem Lehrstuhl für Politische Ökonomie an
der Zeppelin University in Friedrichshafen.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Institutionenökonomie, Staatstheorie,
Modernisierungsfragen, Wirtschaftsethik, Theoriegeschichte der Ökonomie,
Kommunikation und Ökonomie.
Alihan Kabalak studierte Wirtschaftswissenschaften in Hannover und ist seit
April 2004 Assistent bei Prof. Birger P. Priddat am Lehrstuhl für Politische Ökonomie
der Zeppelin University in Friedrichshafen.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Institutionenökonomie, Handlungs-
und Entscheidungstheorie, Neue Politische Ökonomie und Evolutorische Ökonomie.