von Andreas Brand und Alfons Schmid
Ein Artikel aus dem Open Source Jahrbuch 2006, Kapitel Innovation oder ökonomische Illusion?. Lizenzierung:
Die Koordination der freiwilligen Zusammenarbeit in Open-Source-Projekten als virtuellen Organisationen wird bisher überwiegend als kooperativ gesehen. In diesem Beitrag wird am Beispiel des KDE-Projekts untersucht, welchen Stellenwert die Kooperation, aber auch Hierarchie und Wettbewerb bei der projektinternen Allokation der Arbeit in einem Open-Source-Projekt haben. Dabei unterteilen wir die projektinterne Allokation der Arbeit in Arbeitsaufteilung, Arbeitsleistungserstellung und Arbeitszusammenführung. Als wesentliches Ergebnis stellt sich heraus, dass zwar die Kooperation dominiert, Hierarchie aber ebenfalls eine hohe Bedeutung bei der Koordination hat. Wettbewerb ist vorhanden, spielt aber eine untergeordnete Rolle. Kooperation ist eher bei der Arbeitsverteilung und der Arbeitsleistungserstellung zentral, Hierarchie ein wichtiges Steuerungsmedium bei der Arbeitszusammenführung. Wettbewerb besteht in Teilbereichen, wie z. B. bei der Erlangung von Reputation zur Besetzung von Positionen.
Open-Source-Projekt • virtuelle Zusammenarbeit • Hierarchie • Koordination
• Kooperation • Wettbewerb
Andreas Brand ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Elektronische Arbeitsmärkte (PELM) am Institut für politische Bildung und Arbeitslehre an der Universität Frankfurt am Main. Seine Arbeitsschwerpunkte sind qualitative und quantitative empirische Arbeitsmarktforschung mit dem Schwerpunkt auf neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, Institutionstheorien, Funktionsweise virtueller Gruppen, virtuelle Zusammenarbeit bei elektronischen Arbeitsnetzen von Selbstständigen und Open-Source-Projekten.
Alfons Schmid (Prof. Dr. rer. pol.) ist Professor für politische Bildung
und Arbeitslehre mit dem Schwerpunkt Ökonomie an der
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Seine Forschungsschwerpunkte sind neue Kommunikationstechnologien und Beschäftigung,
Betrieblicher Qualifikationsbedarf und Qualifikationsentwicklung, Regionale
Beschäftigungsentwicklung, Regionale Arbeitsmarktpolitik und Telelearning.