»Eine freie/befreite Kultur für den Remix«

von Lawrence Lessig


Ein Artikel aus dem Open Source Jahrbuch 2006, Kapitel Gesellschaft im Wandel. Lizenzierung:

Kurzzusammenfassung

Die Regulierung von Technologien entscheidet mit über deren Erfolg oder Misserfolg am Markt. Das Copyright hat in den vergangenen 200 Jahren wesentlichen Einfluss auf die Technologiegestaltung gewonnen. Zunehmend weniger gelingt es dem Gesetzgeber, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten. Die Auslegung der Copyright-Bestimmungen hat sich immer weiter vom ursprünglichen Zweck des Gesetzes entfernt und erfasst immer mehr Bereiche, die zuvor unreguliert waren. Damit verbunden sind erhebliche Opportunitätskosten, die zu Verlusten an kreativen Ausdrucksformen führen. Besonders betroffen ist die Remix-Kultur, in der aus Versatzstücken existierender Kultur Neues geschaffen wird. Remixen ist weitgehend illegal, obwohl es in vielen Fällen mit der ursprünglichen Absicht des Copyrights verträglich ist. Der Autor argumentiert, dass die kulturellen Verluste der Gesellschaft derart hoch sind, dass es Zeit ist, das effektiv bestehende Remix-Verbot aufzuheben und durch ein nutzungsabhängiges Vergütungssystem zu ersetzen. Er stellt Ansätze aus dem privaten Bereich vor, wie die Creative-Commons-Initiative, und befürwortet entsprechende Gesetzesänderungen.


Schlüsselwörter

Copyright • Creative Commons • Opportunitätskosten • Remix-Kultur • geistiges Eigentum


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Der Autor

Lawrence Lessig Lawrence Lessig (Prof.) ist US-amerikanischer Jura-Professor an der Stanford Law School und wird wegen seiner Reden, Schriften und Beteiligungen an Urheberrechts-Prozessen als einer der bedeutendsten Verfassungsrechtler der USA angesehen. Er gründete das Center for Internet and Society und die Creative-Commons-Initiative. Lessig wurde 2002 mit dem FSF Award ausgezeichnet und ist Vorstandsmitglied des 2005 gegründeten Software Freedom Law Center.



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